Hinzu kommt, dass häufig keine Transparenz darüber besteht, aus welchen Kostenpotentialen sich der endgültige Strompreis zusammen setzt. Neben dem so genannten Arbeitspreis (Strompreis/Kilowattstunde), sind dies vor allem der Leistungspreis (Gebühr für die Bereitstellung von elektrischer Leistung) , der Verrechnungspreis (Kosten für Mess- und Steuereinrichtungen), die Stromsteuer (auch Ökosteuer genannt, zur Förderung der Erforschung alternativer und regenerativer Energien), das Durchleitungsentgelt (Gebühren für die Nutzung fremder Leitungsabschnitte), die Konzessionsabgabe an die Gemeinden oder Landkreise (für die Nutzung öffentlicher Verkehrswege) und die Mehrwertsteuer auf alle genannten Bestandteile.

Neben dem meist signifikant präsentierten Arbeitspreis ist also in jedem Fall ein detaillierter Vergleich der anderen Kostenpotentiale erforderlich, um zu einer wirklich validen Entscheidungsgrundlage zu kommen.

Der ausführliche und komplexe Vergleich erst erbringt die tatsächlichen Vorteile für den Verbraucher, Recherchen zeigen, dass es mühelos möglich ist im Vergleich zwischen dem teuersten und dem preiswertesten Anbieter Differenzen von 100% vorzufinden.

Nur wenige Themen haben sich in ihrer kompletten Behandlung und in ihrer öffentlichen Wahrnehmung in den letzten Jahren so stark verändert, wie die Versorgung der Bevölkerung mit Strom und Gas. Mit der konsequenten Liberalisierung des Energiemarktes und dem daraus folgenden Recht des Verbrauchers auf die unabhängige Wahl des Anbieters hat ein Prozess eingesetzt, der den Bürger zur stark umkämpften Zielgruppe umfangreicher Werbe- und Marketingkampagnen gemacht hat. Wo früher die Anmeldung eines Stromanschlusses mit dem Gang zum städtischen Elektrizitätswerk erledigt war, müssen heute teilweise tausende von unterschiedlichen Tarifen, Modellen und Konstrukten miteinander verglichen werden. Der hierzu nötige Werbe- und Kommunikationsdruck wurde, vor allem durch die großen Energieversorger in den letzten Jahren so konsequent aufgebaut, dass dieses Thema inzwischen tief im Bewusstsein der Verbraucher verankert ist.